Die CDU-Fraktion hatte am 19. Januar 2003 einen Prüfauftrag in die Gemeindevertretung eingebracht. Der Gemeindevorstand wurde beauftragt zu prüfen, welche Kosten und welche rechtlichen Vorschriften bei einer möglichen Anlegung eines Friedhofs in Osterfeld entstehen würden. Mit der Abwicklung des Prüfauftrages durch Bürgermeister Claus Junghenn sind wir absolut nicht einverstanden. Als ausgewiesener Gegner des Friedhofs hat Herr Junghenn das Prüfverfahren über 14 Monate hinweg nicht beschleunigt sondern verzögert.
Die CDU hat jetzt beantragt, dass für die Einrichtung eines Friedhofs im Ortsteil Osterfeld mit zunächst 25 Grabfeldern, 50 000,- Euro im Haushalt 2005 verankert werden. Die Finanzierung erfolgt durch Rücklagenentnahme. Die in diesem Änderungsantrag vorgesehenen Ausgabenansätze sind gegenseitig deckungsfähig. Sie werden ferner mit einem Sperrvermerk versehen, der vom Haupt- und Finanzausschuss aufgehoben werden kann. Der Sperrvermerk ist aufzuheben, sobald der Gemeindevorstand im Einvernehmen mit dem Ortsbeirat Osterfeld und die für die Genehmigung des Friedhofs zuständigen Behörden ein geeignetes Grundstück im Ortsteil Osterfeld gefunden haben, auf dem das Bauvorhaben tatsächlich realisiert werden kann.
Während der Gemeindevertretersitzung am 31. Januar 2005 begründete die Osterfelder Gemeindevertreterin Monika Sögtrop den Antrag der CDU. In einem Rückblick verwies Monika Sögtrop darauf, dass Osterfeld im Jahr 2001 ein eigenständiger Ortsteil mit eigenem Ortsbeirat in der Großgemeinde Allendorf geworden sei. Auch wurde das Dorfgemeinschaftshaus im gleichen Jahr eingeweiht. Nun sei ein neues Projekt im Ortsteil Osterfeld angedacht, das wieder starke kontroverse Diskussionen im Parlament und in der Öffentlichkeit ausgelöst habe. Insbesondere seien die Diskussionen durch Zeitungsartikel angeheizt worden, die allen sachlichen und wahrheitsgetreuen Aussagen widersprechen.
Monika Sögtrop hatte in der vergangenen Woche 66 Haushalte in Osterfeld zum Thema Friedhof befragt. Viele der älteren Bürger hatten sich beklagt, wie schwer es im Alter sei, in Allendorf auf dem Friedhof ein Grab zu pflegen oder zu besuchen. Nicht alle hätten ein Auto, oder jüngere ortsansässige Verwandte die sie zum Friedhof fahren könnten. Auch die jüngeren Familien waren bei der Befragung der Auffassung, dass man dort, wo man lebt und sich wohl fühlt, auch eine letzte Ruhestätte haben sollte. Bedenken gab es von einigen Bürgerinnen und Bürgern zur Lage des Friedhofs inmitten der Ortslage. Einige der jüngeren Personen verwiesen auf die Problematik der Verwesung bei dem vorhandenen Untergrund.
Bei Ihrer Befragung hat Monika Sögtrop in der letzten Woche von 164 Einwohnern in Osterfeld, 128 erwachsene Bürgerinnen und Bürger erreicht und befragt. Davon haben sich 94 für einen Friedhof in Osterfeld ausgesprochen. Das entspricht 73,3 %. 15 haben sich dagegen ausgesprochen. Das entspricht 11,7%. 19 ist es egal ob ein Friedhof in Osterfeld angelegt wird oder nicht. Das entspricht 15%.
Bürgermeister Claus Junghenn hatte in der Sitzung der Ausschüsse zum Haushalt 2005 von 1,47 Sterbebfällen pro Jahr gesprochen. Außerdem sagte er, die Kosten und der Nutzen eines Osterfelder Friedhofs stünden in einem krassen Missverhältnis. Ist ein Friedhof nach Kosten und Nutzen zu rechnen? Müssen pro Jahr eine bestimmte Anzahl Menschen sterben, damit sich ein Friedhof lohnt? Da ist doch die Frage berechtigt, ab wie vielen Sterbefällen pro Jahr wird ein Friedhof überhaupt interessant?
Die vorübergehende Lagerung des Sarges, bis zur Bestattung kann – wie seither – in der Friedhofshalle in Allendorf vorgenommen werden. Die Beerdigung kann von der Kapelle am Lebenshaus aus erfolgen, wo auch der Sarg die letzten Stunden vor der Bestattung aufgebahrt werden kann. Uns ist es wichtig eine letzte Ruhestätte zu schaffen, die von den Trauernden und Hinterbliebenen auf kurzen Wegen erreichbar ist.
Unser Ziel ist es, die Kosten für die Erstellung so gering wie möglich zu halten. Warum soll in Osterfeld die Pflege eines Friedhofes nicht funktionieren? Der Antrag wurde mit den Stimmen von CDU und BLO verabschiedet. 50.000,- Euro wurden im Haushalt 2005 verankert.